Ein Brief von Prof. Bogdan Jaroszewicz und Dr. Katarzyna Nowak von der Geobotanischen Station Białowieża der Universität Warschau und Prof. Michał Żmihorski vom Institut für Säugetierbiologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften Białowieża wurde in der Fachzeitschrift „Science” veröffentlicht. Die Wissenschaftler plädieren dafür, einen solchen Weg zur Sicherung der polnischen Ostgrenze zu finden, der die negativen Auswirkungen auf die biologische Vielfalt minimiert.
Die Autoren des Briefes weisen darauf hin, dass die Frage der Grenzsicherung nicht nur die humanitäre Krise und Sicherheitsfragen, sondern auch Fragen des Naturschutzes betrifft.
Der Białowieża-Urwald ist eine grenzüberschreitende UNESCO-Welterbestätte. Die Forscher betonen, dass der Bau einer Grenzmauer ein Hindernis für die Wanderung von großen und kleinen Tieren, wie z. B. Luchsen, und auch eine Bedrohung für das Leben von Tieren, wie z. B. Vögeln, darstellen kann. Die Mauer an der Grenze kann auch zu Konflikten zwischen der Natur und dem Menschen führen, z. B. durch die Verlagerung von Nahrungsgebieten der Tiere von Wäldern auf landwirtschaftliche Flächen.