Astronomen vom Astronomischen Observatorium der Universität Warschau (UW) haben das fast 100 Jahre alte Rätsel um den Ursprung der sogenannten langen Sekundärperiode bei Roten Riesen gelöst. Ein Artikel zu diesem Thema wurde in „The Astrophysical Journal Letters” veröffentlicht.
Wie die Universität Warschau berichtet, hat eine Gruppe vom Astronomischen Observatorium der UW unter der Leitung von Prof. Igor Soszyński das Phänomen der langen Sekundärperiode (LSP) seit Jahren untersucht und dabei die weltweit größte photometrische Datenbank verwendet, die seit fast 30 Jahren durch die Himmelsdurchmusterung des Optical Gravitational Lensing Experiment (OGLE) erstellt wird. Unter der Leitung von Prof. Andrzej Udalski beobachtet das OGLE-Projekt regelmäßig etwa 2 Milliarden Sterne, die zu unserer Galaxie und den nahen Magellanschen Wolken gehören. Die riesige OGLE-Datenbank wurde genutzt, um eine beispiellos große Stichprobe von etwa 16 000 LSP-Sternen auszuwählen und ihre Eigenschaften zu untersuchen.
Messungen der Radialgeschwindigkeitsvariationen von LSP-Sternen deuten darauf hin, dass es sich bei den staubwolkenumhüllten Begleitern Roter Riesen meist um substellare Massenkörper, sogenannte Braune Zwerge, handelt. Diese Objekte entstanden wahrscheinlich durch das Herabziehen von Materie durch Planeten, die ihre Sterne in fernen Bahnen umkreisen. Diese Erklärung eröffnet neue Perspektiven für das Studium der räumlichen Verteilung von Planetensystemen in unserer und anderen Galaxien.
Mehr: https://iopscience.iop.org/article/10.3847/2041-8213/abf3c9