Desinformationskampagnen während der COVID-19-Pandemie

09.04.2021

Während der COVID-19-Pandemie kam es zu einem deutlichen Anstieg der Verbreitung falscher und absichtlich oder versehentlich irreführender Informationen, so lassen die neuesten Untersuchungen von Dr. habil. Kacper Gradoń, vom Zentrum für forensische Wissenschaften an der Universität Warschau (UW), erkennen.

Wir haben es mit einer Situation zu tun, in der wir eine ständige Zunahme der Reichweite und Bedeutung der elektronischen Medien beobachten, sowie eine beispiellose, auf der Skala von vielen Jahrzehnten, globale epidemiologische Bedrohung mit all ihren sozialen, wirtschaftlichen und politischen Folgen erleben — erklärt Dr. Gradoń und stellt fest, dass es ein perfekter Nährboden für verschiedene Verschwörungstheorien wird, Propaganda-Aktivität eines breiten Spektrums von extremistischen Bewegungen erhöht und perfekte Möglichkeiten für organisierte – staatliche – Kampagnen im Bereich der Informationskriegsführung, in denen die Russische Föderation und China spezialisiert sind, gibt.

Laut dem Forscher von der Universität Warschau können Desinformationskampagnen von Staaten genutzt werden, um ihre strategischen, geopolitischen Ziele zu erreichen. Im Falle Russlands handelt es sich in erster Linie um die praktische Umsetzung des hybriden Krieges, der sogenannten Gerassimow-Doktrin, und die Destabilisierung der westlichen Gesellschaften. Im Fall von China ist die Motivation der Wunsch, die Schlüsselrolle der Weltsupermacht und die wirtschaftliche Vorherrschaft zu erlangen.


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