Dank der Forschung eines Wissenschaftlerteams von der Universität Ermland-Masuren (UWM) Olsztyn sind wir kurz davor zu verstehen, wie Multiple Sklerose (MS) entsteht. Dies eröffnet die Möglichkeit, eine wirksame Methode zur Bekämpfung dieser Krankheit zu entwickeln. Ein Artikel zu diesem Thema erschien in der amerikanischen Fachzeitschrift „Neurology Neuroimmunology & Neuroinflammation”.
Die Autoren des Artikels sind Wissenschaftler der Universität Ermland-Masuren: Prof. Krzysztof Selmaj, Leiter des Lehrstuhls für Neurologie an der Fakultät für Humanmedizin, Prof. Marcin Mycko und Dr. Anna Żurawska, in Zusammenarbeit mit Prof. Raine aus den USA und Igor Selmaj vom Neurologiezentrum Łódź.
Bislang sind die Ursachen von Multipler Sklerose nicht genau bekannt. Es wird angenommen, dass sowohl genetische als auch umweltbedingte Faktoren dafür verantwortlich sind. In jüngster Zeit geht man davon aus, dass die Schlüsselrolle bei der Entstehung dieser Krankheit den B-Lymphozyten, die eine übermäßige Aktivität aufweisen und zur Entstehung der charakteristischen Veränderungen im Gehirn und Rückenmark beitragen, zukommt.
Wir haben gezeigt, dass die drei von uns entdeckten zirkulären RNA-Formen die Funktion von B-Lymphozyten, den Zellen, die für das Auftreten von MS verantwortlich sind, verändern können. Unsere Forschung hat auf eine molekulare Ursache für die Überaktivierung von B-Lymphozyten bei MS hingewiesen. Dies könnte für die Entwicklung von Therapien, die die Funktion der B-Lymphozyten und damit auch die Multiple Sklerose hemmen, von größter Bedeutung sein — erklärt Prof. Marcin Mycko.