Ein internationales Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Dr. habil. Katarzyna Mikulska von der Fakultät für Neophilologie an der Universität Warschau (UW), hat die wissenschaftliche Publikation eines präkolumbianischen Manuskripts, das in der Vatikanischen Bibliothek aufbewahrt wird, vorbereitet. Die Arbeit ist eines der bisher wichtigsten Forschungsprojekte in der polnisch-mexikanischen Zusammenarbeit.
„Codex Vaticanus B” ist ein Dokument aus der Gruppe der Borgia-Codices, das reich bebilderte Informationen über den aztekischen 260-Tage-Kalender, den Tonalpohualli, enthält. Diese Codices sind eine der vielen Arten von Büchern des alten Mexiko, auf deren Seiten die Geschichten, Genealogien, Rituale und der Glaube der indigenen Völker Mesoamerikas niedergeschrieben wurden — heißt es in der Mitteilung der Universität.
„Der vatikanische Codex B” (Vat. lat. 3773) ist ein Wahrsagebuch. Es besteht aus Almanachen, die sich u.a. auf Geburtstage, Hochzeiten, Geburten, landwirtschaftliche Almanache oder das Wetter beziehen. Aber vor allem ist es ein Dokument, das Informationen über göttliche Kräfte präsentiert, die bestimmte Tage oder Perioden beeinflussen und die Handlungen bestimmen, die dann unternommen werden können — erklärt Dr. habil. Katarzyna Mikulska vom Institut für Iberische und Ibero-Amerikanische Studien an der Universität Warschau, die Leiterin des internationalen Projekts.