Einsiedlerkrebse in Plastik statt in Schalen

12.01.2024
fot. UW

Am 6. Januar 2024 veröffentlichte die Zeitschrift „Science of the Total Environment” einen Artikel von drei polnischen Wissenschaftlern: Prof. Marta Szulkin und Dr. Zuzanna Jagiełło vom Institut für Evolutionsbiologie an der Fakultät für Biologie der Universität Warschau (UW) und Dr. Łukasz Dylewski von der Naturwissenschaftlichen Universität Poznań. 

Darin beschreiben die Forscher, wie mit Hilfe neuartiger Forschungsmethoden im Bereich der iEcology (Internet-Ökologie, d. h. die Nutzung verschiedener Online-Datenquellen als Instrument der ökologischen Forschung) das Auftreten eines neuen Verhaltens bei Einsiedlerkrebsen nachgewiesen wurde. Diese Tiere haben begonnen, anstelle von Muscheln Plastik zu verwenden, das an Stränden und im Wasser zu finden ist.

„Einsiedlerkrebse müssen ihren weichen Hinterleib schützen. Dazu verstecken sie sich in Schalen, die von toten Krebstieren zurückgelassen wurden. Ein solches mobiles Gehäuse auf dem Rücken reicht jedoch für das ganze Leben nicht aus: Einsiedlerkrebse wachsen und müssen sie ersetzen, und die optimale Schale ist eine knappe Ressource in der Umwelt”, so die Autoren der Studie.

In dem Artikel skizzieren die Forscher die möglichen evolutionären Richtungen einzelner Einsiedlerkrebsarten im Anthropozän. Zu den Faktoren, die die Wahl der „künstlichen Schalen” durch diese Tiere beeinflussen, zählen sie: sexuelle Selektion, das Gewicht von Plastik, Geruchsreize und die Möglichkeit der Tarnung in verschmutzten Umgebungen.

Mehr: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0048969723075885 


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