Die polnische Sprache soll in Litauen, in Schulen mit Polnisch als Unterrichtssprache wieder in die Liste der Pflichtfächer für den Sekundarschulabschluss aufgenommen werden. Diese Entscheidung wurde in Vilnius nach einem Treffen des stellvertretenden Ministers für Bildung und Wissenschaft Tomasz Rzymkowski und der litauischen Bildungsministerin Jurgita Sziugżdiniene getroffen. Der stellvertretende Außenminister Szymon Szynkowski vel Sęk nahm ebenfalls an den Gesprächen teil.
Die Verhandlungen der polnischen Delegation mit dem litauischen Bildungsministerium über die Situation des polnischen Bildungswesens in Litauen dauerten fast vier Stunden.
Seit mehr als 20 Jahren fordern die Polen in Litauen die Wiedereinführung der Reifeprüfung in Polnisch als Pflichtprüfung. Die polnische Sprache wurde 1998 aus der Liste der Abiturpflichtfächer in litauischen Sekundarschulen gestrichen.
Es wurde vereinbart, dass das Jahr 2022 das Jahr der Vorbereitung auf die staatliche Reifeprüfung sein wird. Ab diesem Jahr werden die Absolventen von Schulen für nationale Minderheiten eine staatliche Prüfung in ihrer Muttersprache ablegen. Es werden auch Konsultationen mit den Gemeinschaften der nationalen Minderheiten stattfinden — so kann man in der Erklärung des litauischen Bildungsministeriums lesen.
In Litauen gibt es 70 Schulen mit polnischer Unterrichtssprache, die von etwa 12 Tausend Kindern besucht werden.