Ein Team von Wissenschaftlern unter der Leitung von Professor Andrzej Buko vom Institut für Archäologie und Ethnologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften (PAN) untersucht Friedhöfe aus dem 11. bis 13. Jahrhundert, die sich in den heutigen Woiwodschaften Masowien und Podlachien befinden.

Das große Geheimnis der mittelalterlichen polnischen Gebiete bleibt die Frage nach der ethnischen Herkunft der Menschen, die die Region Masowien bewohnten und ihre Toten in speziellen Friedhöfen mit Gräbern in den so genannten Steinsetzungen bestatteten.

Polnische Forscher versuchen herauszufinden, wer die „ersten” masowischen Christen waren. Bis jetzt gab es zwei Meinungen. Einige haben sich für die lokale Herkunft dieser Bevölkerung ausgesprochen, während andere glauben, dass in diesen Gräbern Menschen ausländischer Herkunft begraben sind.

Um die bestehenden Hypothesen zu überprüfen, werden polnische Wissenschaftler interdisziplinäre Forschung durchführen. Untersuchungen mit Hilfe von paläogenetischen und isotopischen Analysen werden Aufschluss darüber geben, woher die Menschen, die diese Friedhöfe nutzten, kamen. Die anthropologische Forschung wird es ermöglichen, die physischen Merkmale der analysierten Populationen und ihre Veränderungen im Laufe der Zeit zu bewerten. Eine ähnliche Aufgabe wird die Analyse der Ernährung sein, die Aufschluss über die Essgewohnheiten der auf diesen Friedhöfen Bestatteten geben wird. Die Archäologen wiederum haben die Aufgabe, die kulturellen Merkmale der untersuchten Populationen zu ermitteln.