Prof. Dr. habil. Krystyna Radziszewska von der Universität Łódź und Prof. Dr. Sascha Feuchert von der Universität Gießen wurden für ihre gemeinsamen Forschungen zum Holocaust mit dem deutsch-polnischen Copernicus-Wissenschaftspreis 2022 ausgezeichnet. Der Preis wird von der Stiftung für die polnische Wissenschaft (FNP) und der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) verliehen.
Nach Ansicht der Jury hat die Forschung der Preisträger an literarischen Zeugnissen aus dem jüdischen Ghetto in Łódź (Ghetto Litzmannstadt) — dem zweitgrößten in Polen während der nationalsozialistischen Besatzung — einen erheblichen Beitrag zur Rekonstruktion des Alltagslebens und der jüdischen Kultur im Ghetto geleistet. Die Jury würdigte insbesondere die fünfbändige Edition der „Ghetto-Chronik” sowie die „Enzyklopädie“ des Ghettos, die unter Beteiligung anderer Wissenschaftler erstellt wurden.
Der mit 200.000 Euro dotierte Copernicus-Preis wird seit 2006 alle zwei Jahre von der DFG und der FNP verliehen. Er kann an ein kooperierendes Wissenschaftlerpaar aus Polen und Deutschland verliehen werden.